Wer schon mal eine Blasenentzündung hatte, kennt die Schmerzen und das Brennen beim Wasserlassen. Betroffen sind vor allem Frauen. Und das hat auch seinen Grund.
Bei einer Blasenentzündung haben es Bakterien geschafft, den Weg bis zur Blase zurückzulegen. Auf dem Weg dorthin wird die Harnröhre passiert, die bei Frauen etwa 3 bis 5 Zentimeter lang ist – die Strecke zur Blase ist damit relativ kurz. Bei Männern misst die Harnröhre 15 bis 18 Zentimeter. Häufig sind es Keime der Darmflora, die sich bis zur Harnblase ausbreiten. Eigentlich sollten sie auf ihrem Weg dorthin aufgehalten werden, aber bei geschwächten Abwehrkräften greift der körpereigene Schutzmechanismus nicht und lässt sie durch.
Richtiger Umgang mit Nässe und Kälte
Wer schon mehrmals eine Blasenentzündung hatte, bringt den Beginn möglicherweise mit dem Sitzen auf kalten Flächen oder einem Schwimmbadbesuch in Verbindung. Der Grund hierfür ist einfach gefunden: Die Auskühlung rund um Bauch, Rücken und Gesäß wirkt sich auf die Durchblutung von Haut und Beckenorganen, und damit auf die Infektabwehr aus. Nicht immer kann man der Kälte entgehen. Wer unterwegs ist und zum Sitzen auf dem kalten Stein oder einem kalten Stuhl kein Kissen zur Hand hat, kann sich auch eine Zeitung unterlegen. Wasserratten sollten nach dem Schwimmen zügig raus aus den nassen Badesachen und sich gut abtrocknen. Dadurch wird die Durchblutung wieder angeregt.
Geschlechtsverkehr als Auslöser
Ein häufiger Auslöser für eine Blasenentzündung bei Frauen ist der Geschlechtsverkehr. Durch das Eindringen in die Scheide gelangen bereits vorhandene Keime um einiges leichter durch die Harnröhre ins Blaseninnere. Die Nutzung von Kondomen kann das nicht verhindern. Empfohlen wird, dass Frauen nach dem Sex ihre Blase entleeren, damit die Keime dort keine so lange Verweilzeit haben. Man sollte auch aufpassen beim Wechsel von Anal- zu Vaginalsex, damit hier keine Bakterien von „A“ nach „V“ übertragen werden.
Viel Trinken kann helfen
Manche Frauen spüren zügig, wenn eine Blasenentzündung im Anmarsch ist und behelfen sich zunächst damit, viel zu trinken und sich warm einzupacken. Es muss nicht zwingend gleich der typische Blasentee sein, auch Kaffee, Wasser oder Saft spülen die Bakterien weg. Das hilft tatsächlich, solange es noch wenige Keime sind und diese durch die vermehrte Flüssigkeitszufuhr sofort wieder ausgespült werden. Ist nach zwei Tagen keine Besserung in Sicht sollte man den Gang zur Ärztin oder zum Arzt antreten. Dort wird Urin abgegeben, der auf den für die Infektion verantwortlichen Keim untersucht wird. Häufig wird gleich ein Antibiotikum verschrieben, mit dem die akuten Beschwerden zügig abklingen. Ergänzend dazu soll ebenfalls viel getrunken werden.
Auch Männer kämpfen mit Blasenentzündungen
Bei Männern treten die ersten Blasenentzündungen erst mit 40, 50 oder 60 Jahren auf. Dann nämlich, wenn die Prostata vergrößert ist und damit der Urinausfluss erschwert wird. Zurückbleibender Restharn wird damit zur Keimzelle. Auch hier trifft sich der Auslöser mit einem geschwächten Immunsystem, und neben starkem Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen gesellen sich Blut im Urin oder Fieber dazu.
Cranberrys zur Vorbeugung
Wer nach einer Übersetzung für die Cranberry sucht, die in Nordamerika in vielen Speisen zu finden ist, wird wohl nur schwer fündig. Kranbeere klingt seltsam. Auf alle Fälle handelt es sich um eine rote Moosbeere, die zur Vorbeugung einer Blaseninfektion eingesetzt wird, da sie verhindert, dass sich das Bakterium an die Blasenwand heftet. Die Darreichungsformen sind gängig, es gibt sie als Kapseln, als Saft oder auch getrocknet. Wer seine abwehrschwachen Zeiten kennt, kann die Prophylaxe mit der Cranberry ja mal probieren und hier im Portal die Erfahrungen damit schildern.
Nach einem Wohnortwechsel war auch ein Arztwechsel fällig, denn wieder brannte und schmerzte es teuflisch vor, während und nach dem Urinieren.
Dieser Arzt hat sich nicht nur die Darstellung meiner Schmerzen angehört, er hat untersucht: Blut wurde auf Entzündungsfaktoren, der Urin auf Zucker, Eiweiß und Bakterien untersucht.
Und siehe da, es lag gar keine Entzündung von Blase und Harnröhre vor, sondern eine sogenannte Reizblase, die ausgelöst worden war (vermutlich auch vorher schon) durch Motorradfahren und Geschlechtsverkehr. ( Meine Beschwerden hatten angefangen kurze Zeit, nachdem ich meinen Mann, einen begeisterten Motorradfahrer, kennengelernt hatte)
Also nicht immer kommen die vermeintlich typischen Beschwerden einer Harnwegs- Infektion auch wirklich von einer solchen.
Andererseits kann eine echte Blaseninfektion mit Bakterien durchaus fast schmerzfrei ablaufen, nämlich dann, wenn die Harnröhre nicht entzündet ist. Habe ich selbst schon erlebt und Glück gehabt, dass durch eine Kontrolluntersuchung beim Urologen festgestellt wurde, dass die Keime von der Blase schon durch einen Harnleiter bis in ein Nierenbecken gewandert waren.
Laut Aussage meines Urologen ist die Hauptursache von bakteriellen Harnwegsingfektionen bei Frauen keinesfalls in "Verkühlung", sondern in falsch angewandter Hygiene zu suchen: viele waschen sich im Intimbereich falsch, nämlich vom Analbereich in Richtung Genitalbereich, oder benutzen einen Waschlappen/ ein Handtuch in der gleichen Reihenfolge. Dadurch werden Darmkeime nicht nur in den Genitalbereich, sondern auch in die Mündung der Harnröhre hineintransportiert. Vergleichbares gilt für die Reinigung nach dem großen Toilettengang.
Mütter sollten ihren kleinen Töchtern schon so früh wie möglich beibringen, dass man sich "untenherum" immer von vorne nach hinten wäscht und abtrocknet und jedesmal einen frischen Waschlappen/ Handtuch benutzt.
Selbst bei weiblichen Babies können Eltern, die den "großen Windelwechsel" mit anschließender Reinigung in falsche Richtung durchführen, schon zu Harnwegsinfektionen des Kindes beisteuern.
Gegen Harnwegsinfektionen helfen Bärentraubenblätter-Präparate, die -zumindest als Tee aufgebrüht- scheußlich schmecken, aber hervorragend helfen. Wichtig ist, dass man sie schon bei den ersten Anzeichen von Beschwerden nimmt. Ihre Anwendung sollte aufgrund der hohen Wirksamkeit mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.