Es ist schon eine Mutprobe, seinen Gästen ein sogenanntes Billig-Bier anzubieten. Man schämt sich, und das sollen wir auch, wenn es nach den Herstellern der - ebenfalls sogenannten - "Premium-Biere" geht.
Diese Biere, das bekannteste und meistgetrunkene ist "Oettinger", werden - wenn überhaupt - verschämt in Keller oder Abstellraum versteckt, für den "privaten Gebrauch". Dabei ist es nicht schlechter als andere. Bei Blind-Verkostungen, haben es die meisten Testpersonen jedenfalls nicht "herausgeschmeckt".
Die Frage, warum es so wenig kostet und trotzdem gewinnbringend vermarktet wird, ist leicht zu beantworten: Die Brauereien verzichten konsequent auf jegliche Werbung und verlassen sich ausschließlich auf Mund-zu-Mund-Propaganda.
Natürlich wissen wir insgeheim alle, dass jegliche Werbung auf den Preis der Ware umgelegt wird. Aber irgendwie gelingt es den Firmen, uns weiszumachen, dass viel Werbung was mit der Qualität zu tun haben muss. Werbung ist zu 90 Prozent Psychologie.
Wenn man Testpersonen offenlegt, was sie da gerade trinken, schmeckt das "richtige" Markenbier natürlich gleich besser als das "No-Name". Es lohnt sich, sich darüber hinwegzusetzen. Also: Beim nächsten Getränkekauf mal ein paar Flaschen "Billig-Bier" mitnehmen und selbst vergleichen.
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