Gefrierbrand vermeiden – Tipps zum Lebensmittel einfrieren

Gefrierbrand vermeiden – Tipps zum Lebensmittel einfrieren
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Wenn du öfters Lebensmittel einfrierst, kennst du es bestimmt: Beim oder nach dem Auftauen siehst du auf dem Lebensmittel braune oder graue Stellen. Die sind meist auch trocken und sehen nicht besonders appetitlich aus. Dieses Phänomen ist unter dem Namen „Gefrierbrand“ bekannt. Wir zeigen dir hier, wie du ihn vermeidest und Lebensmittel richtig einfrierst.

Was ist Gefrierbrand überhaupt und wie entsteht er?

Gefrierbrand entsteht, wenn die Lebensmitteloberfläche kurzzeitig frischer Luft ausgesetzt ist und dadurch Temperaturschwankungen auftreten. Das passiert sehr häufig, wenn die Kühlkette unterbrochen wird, z. B. wenn du im Sommer nach dem Einkauf die eingefrorenen Lebensmittel nicht gleich nach Hause bringst und einfrierst.

Aus der Lebensmitteloberfläche tritt dann Schmelzwasser aus oder das Eis auf der Innenseite der Verpackung beginnt zu schmelzen. Frierst du das Lebensmittel anschließend wieder ein, gefriert dieses Schmelzwasser an der Lebensmitteloberfläche und führt zu einer trockenen Stelle, die sich meist auch verfärbt.

Selbst wenn du einen sehr guten und modernen Einbaugefrierschrank hast, kann Gefrierbrand an deinen Lebensmitteln auftreten. Je mehr Unterbrechungen in der Kühlkette sind, desto höher ist das Risiko für Gefrierbrand.

So vermeidest du Gefrierbrand

1. Verpackung und Packungsinhalt schon vor dem Kauf checken

Da tiefgefrorene Lebensmittel auf dem Weg zum Supermarkt schon angetaut werden können, weil die Kühlkette unterbrochen wurde, solltest du dir tiefgekühlte Lebensmittel schon vor dem Kauf genau anschauen – sofern die Verpackung das zulässt.

Siehst du auf Fleisch oder Fisch schon verfärbte Stellen, solltest du eine andere Packung wählen. Bei tiefgekühltem Gemüse oder Beeren kannst du manchmal schon an der Verpackung fühlen, ob sich darin viele Eiskristalle befinden. Wenn du sie leicht schüttelst und die Verpackung so klingt, als befänden sich viele kleine Eiskristalle darin, lässt du sie lieber liegen. Das ist ein Hinweis darauf, dass der Inhalt schon einmal angetaut und wieder eingefroren wurde.

2. Glasierte Lebensmittel bevorzugen

Wenn du tiefgekühlten Fisch und Meeresfrüchte kaufst, achte darauf, dass auf der Verpackung „glasiert“ steht. Das bedeutet, dass diese Lebensmittel beim Einfrieren von einer Wasserschicht umgeben sind. Beim Einfrierprozess bildet sich eine schützende Eisschicht auf den Lebensmitteln, die beim unbeabsichtigten Auftauen zuerst schmilzt.

Frierst du glasierte Lebensmittel gleich nach deinem Einkauf wieder ein, ist die schützende Eisschicht meistens noch gut intakt. Das abgeschmolzene Wasser gefriert dann anstatt auf dem Lebensmittel auf der noch vorhandenen Eisschicht und richtet somit keinen Schaden an.

3. Lebensmittel vor dem Einfrieren richtig verpacken

Wenn du Lebensmittel selbst einfrierst, kannst du viel tun, um das Risiko für Gefrierbrand zu senken. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Verpackung. Achte darauf, dass deine Gefrierbeutel keine Risse haben, um Frischluftzufuhr zu vermeiden.

Außerdem sollten die Beutel nur so groß sein, damit sie genau die einzufrierenden Lebensmittel umschließen und sehr eng an diesen anliegen. Je weniger Luftpolster im Beutel, desto besser.

Überschüssige Luft kannst du mit einer Vakuumpumpe absaugen, oder vor dem Verschließen aus dem Beutel herausdrücken. Friere lieber mehrere kleine Portionen in verschiedenen Beuteln ein. So musst du einen Beutel nicht mehrmals öffnen, wenn du nur eine kleine Portion benötigst.

4. Lebensmittel sorgfältig prüfen

Bevor du Obst oder Gemüse einfrierst, wasche sämtliche Stücke und lasse sie entweder gut trocknen oder tupfe sie mit einem Tuch ab. Bevor du die Lebensmittel in einen Gefrierbeutel packst, prüfe sie auch auf Schadstellen. Haben Obst oder Gemüse zum Beispiel Druckstellen, solltest du diese herausschneiden.

Achte darauf, dass du keine schimmeligen Produkte einfrierst (z. B. Beeren). Schimmelpilze machen sich ansonsten nach dem Auftauen im ganzen Beutel breit und verunreinigen so sämtliche anderen Lebensmittel im Beutel mit Schimmeltoxinen.

5. Auf konstante Temperatur achten

Gefrierbrand entsteht durch Temperaturschwankungen. Daher ist es wichtig, dass die Temperatur in deinem möglichst immer konstant ist. Prüfe sie regelmäßig – entweder am Display des Gefrierschranks oder mit einem Thermometer, das du in eine der Schubladen legst.

Die Temperatur sollte nicht mehr als -18 °C betragen. Vermeide es, den Gefrierschrank unnötig zu öffnen und schließe ihn sofort wieder, nachdem du etwas daraus entnommen hast.

Was lässt sich überhaupt einfrieren und für wie lange?

Viele Lebensmittel lassen sich einfrieren, doch nicht alle. Hier ein Überblick, was du alles einfrieren – und nicht einfrieren – kannst und nach welchem Zeitraum du spätestens über einen Verzehr nachdenken solltest.

Fleisch

  • Rindfleisch: 8 bis 10 Monate
  • Hähnchenfleisch: Bis zu 10 Monate
  • Mageres Schweinefleisch/rohes Schnitzelfleisch: Bis zu 7 Monate
  • Fettes Schweinefleisch, Hackfleisch und Schweinsbratwürste: Bis zu 3 Monate

Fisch

  • Magerer Fisch (z. B. Seezunge oder Kabeljau): Bis zu 6 Monate
  • Fetter Fisch (z. B. Thunfisch oder Lachs) und Tintenfisch: Bis zu 3 Monate

Gemüse

Viele Gemüsesorten kannst du roh für 6 bis 12 Monate einfrieren. Dabei können jedoch die darin enthaltenen Nährstoffe verloren gehen. Damit das nicht passiert, blanchiere das Gemüse vor dem Einfrieren. Die folgenden Sorten kannst du problemlos roh oder blanchiert einfrieren:

Manche Gemüsesorten eignen sich nicht zum Einfrieren, weil sie beim Auftauen ihr Aroma verlieren oder matschig werden. Dazu gehören Kartoffeln und Gurken.

Obst

Genau wie Gemüse kannst du auch viele Obstsorten für 6 bis 12 Monate einfrieren. Je niedriger der Wasseranteil im Obst, desto besser lässt es sich einfrieren. Wenn du frisches Obst vor dem Einfrieren noch zuckerst, erhältst du sogar dessen Vitamine länger. Folgende Sorten lassen sich gut einfrieren

  • Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren
  • Pfirsiche, Aprikosen und Pflaumen
  • Rhabarber

Obst, das einen besonders hohen Wasseranteil hat, eignet sich nur bedingt zum Einfrieren. Dazu zählen bspw. Wassermelonen.

Ist Gefrierbrand auf Lebensmitteln schädlich?

Auch wenn du deine Lebensmittel sehr sorgfältig eingefroren hast, kann es manchmal vorkommen, dass Gefrierbrand entstanden ist. Je mehr Eiweiß ein Lebensmittel enthält, desto höher ist das Risiko, dass sich aufgrund von Temperaturschwankungen Keime gebildet haben und nun im tiefgefrorenen Fleisch oder Fisch schlummern. Hier ist es also am besten, wenn du die Lebensmittel entsorgst.

Bei Obst und Gemüse ist Gefrierbrand weniger kritisch. Lediglich der Geschmack könnte darunter leiden, da das Aroma verloren gegangen ist. Entscheide also nach Augenmaß und nach einer kurzen Kost, ob du die Lebensmittel noch verwenden möchtest oder nicht.

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