In der Vorweihnachtszeit sowie zwischen Weihnachten und Silvester steigt der Energieverbrauch in deutschen Haushalten drastisch an und es wird auch deutlich mehr Müll produziert. Weihnachtszeit bedeutet Konsum. Dass du auch in dieser Zeit des Jahres nachhaltig leben und konsumieren kannst, zeigen dir die folgenden Tipps und Anregungen.
Nachhaltiger Weihnachtsbaum und Alternativen
Für viele gehört der bunt geschmückte Christbaum zum Weihnachtsfest dazu. Die meisten Weihnachtsbäume wachsen in Monokulturen und manche werden sogar aus dem Ausland nach Deutschland transportiert. Es gibt aber auch nachhaltige Alternativen, die Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Möchtest du einen Weihnachtsbaum kaufen, solltest du darauf achten, dass die Bäume in der Region gewachsen sowie Bio-zertifiziert sind. Ökologische Christbäume wachsen in Mischkulturen auf, in denen sie nicht mit Pestiziden gespritzt werden. Du erkennst sie an Siegeln wie Bio, Bioland, Demeter und Naturland.
Eine Alternative zum klassischen Weihnachtsbaum ist der Weihnachtsbaum im Topf. Diesen kann man nach der Weihnachtszeit auch super im Garten einpflanzen, wenn man ein paar Dinge beachtet wie z. B. den Baum zunächst wieder an die Kälte zu gewöhnen. In diesem Tipp findest du weitere Infos rund um den Christbaum im Topf und über die verschiedenen Weihnachtsbaumarten (Tanne, Fichte usw.).
Eine weitere tolle nachhaltige Alternative ist es, seinen Weihnachtsbaum selbst zu basteln, sodass man ihn so oft man will jedes Jahr wiederverwenden kann. Dafür brauchst du lediglich Äste aus dem Wald oder Garten und etwas Weihnachtsschmuck.
Umweltfreundliche Advents- und Weihnachtsdekoration
Bald blinken und leuchten die Häuser wieder und die Weihnachtsmänner klettern an den Wänden hoch. Auch innerhalb der Hauswände finden sich Lichterketten, Sterne und häufig viel Dekoration aus Plastik.
Dabei kann man sich eine hübsche Advents- bzw. Weihnachtsdeko ganz einfach selbst machen – so hat man seinen ganz persönlichen einzigartigen Weihnachtsschmuck und spart Plastik und gleichzeitig noch Geld. Bei einem Spaziergang im Wald lassen sich viele tolle Naturmaterialien sammeln, die man zum Dekorieren und Basteln verwenden kann, wie zum Beispiel Zweige, Tannenzapfen und Nüsse. Auch aus Orangen- und Mandarinenschalen kannst du eine süße Deko, oder auch Christbaum-Aufhänger herstellen.
Nachhaltige Weihnachtsgeschenke und Geschenke nachhaltig verpacken
In diesem Tipp wurden bereits tolle Geschenkideen für ein bewusstes Schenken vorgestellt. Besonders nachhaltig und schön ist es, seinen Liebsten Zeit zu schenken. Eine Spende zu verschenken hilft je nach Organisation der Umwelt oder sozial benachteiligten Personen. Es gibt auch viele Ideen für nachhaltige Produkte wie Naturkosmetik, Fair Trade Mode oder Schokolade. Wie wäre es, wenn du dieses Jahr ein Retterbox-Abo verschenkst, z. B. von etepetete oder Rübenretter. Dort wird Obst und Gemüse gerettet, das es aufgrund seines Aussehens nicht in den Handel geschafft hat – du hast die Auswahl aus verschiedenen tollen Retterboxen. Das Unternehmen Bracenet verkauft Armbänder aus verlorenen Fischernetzen, die die Weltmeere mit Plastikmüll verschmutzen. Die sogenannten Geisternetze werden geborgen, gereinigt und anschließend zu schönen Armbändern verarbeitet, die über Schmuck hinaus eine wichtige Botschaft transportieren und auch andere Menschen auf den Meeresschutz aufmerksam machen sollen.
Das Überraschungsmoment, wenn man ein Geschenk auspackt, ist natürlich toll. Doch die Unmengen an Geschenkpapier, die an Weihnachten im Müll landen, sind für die Umwelt alles andere als förderlich. Du musst nicht extra Geschenkpapier kaufen, sondern kannst Materialien zum Einpacken nutzen, die du sowieso zu Hause hast, wie z. B. altes Zeitungspapier oder Schuhkartons. Besonders gut geeignet sind auch leere Marmeladen-bzw. Einmachgläser sowie Dosen, die derjenige, der das Geschenk bekommt, super weiterverwenden kann. Bekommt man ein in Geschenkpapier eingepacktes Geschenk, sollte man zumindest darauf achten, das Papier mehrfach zu nutzen und nicht direkt in den Müll zu werfen.
Nachhaltiger Adventskalender
Einen Adventskalender selber zu basteln ist nicht nur nachhaltiger als Gekaufte aus dem Supermarkt, sondern macht auch viel Spaß und freut den Beschenkten sicher ganz besonders. Adventskalender aus Papier-/Toilettenrollen, Socken oder Stoffsäckchen lassen sich jedes Jahr wiederbefüllen und bieten neue Überraschungen. Es müssen nicht immer materielle Kleinigkeiten sein – liebe Worte, ein Koch-, Massage- oder Spülgutschein sind persönliche Alternativen.
Wer kein Bastelfan ist - Unternehmen wie bspw. Foodloose, Chocri oder Zotter bieten Adventskalender mit nachhaltigen Produkten (z. B. Schokolade, Nussriegel) an.
Weihnachtsmenü und nachhaltig naschen
Bei vielen Familien hat die Weihnachtsgans Tradition. Wer beim Festessen Fleisch isst, sollte darauf achten, dass das Tier gut gehalten wurde und aus der Region stammt, sodass keine langen Transportwege zurückgelegt wurden. Kauft man sein Fleisch beim Bio-Bauer aus der Region, sollten diese Kriterien erfüllt sein. Siegel wie das EU-Bio-Siegel und Siegel der Anbauverbände wie Naturland, Bioland und Demeter geben Aufschluss über die Haltung der Tiere sowie den Ressourcenverbrauch. Wichtig zu wissen ist, dass das EU-Bio-Siegel Mindeststandards für die ökologische Herstellung definiert, während die genannten Bio-Anbauverbände meist über die gesetzlichen Regelungen hinausgehen. Für die Beilagen beim Weihnachtsessen eignet sich saisonales Gemüse. Wer besonders umweltfreundlich speisen möchte, kann ein vegetarisches Weihnachtsessen zaubern. Aus der Frag Mutti-Community gibt es zahlreiche passende Rezepte wie Auberginen-Cannelloni, Käsefondue mit Kräutern oder Schwammerlgulasch. Auch das typische Raclette kann man ganz einfach ohne Schinken vegetarisch genießen.
Das Naschen in der (Vor)-Weihnachtszeit darf natürlich nicht fehlen. Besonders nachhaltig ist es, selbstgebackene Plätzchen, Lebkuchen und anderes Gebäck in wiederverwendbaren Dosen oder Gläsern zu verschenken. Bei Schokolade kannst du ebenso auf Bio- und Fair Trade Siegel achten.
In diesem Sinne wünschen wir euch eine besinnliche, nachhaltige und bewusste Vorweihnachtszeit. Lasst euch nicht zu sehr stressen und entflieht doch einfach mal dem Geschenk- und Konsum-Wahnsinn.
Mich interessiert das Thema Verpackung sehr, aber ich würde niemals ein Geschenk in Zeitungsapier oder in einem Schuhkarton( obwohl es da hübsche gibt) verschenken.
Ich bastle ab und an Geschenktüten aus überdimensionalen Kalenderblätter- Arztpraxen zB. geben am Jahresanfang bereitwillig die alten Kalender ab. Auch Geschenkboxen kann man daraus basteln.