Meine Mutter ist beim Kochen total modern. Sie hat sich einen Induktionsherd gekauft, inklusive Backofen (der wird natürlich nicht mit Induktion betrieben, sondern ganz klassisch mit Ober- und Unterhitze, Grillfunktion usw.). Um das neue Kochen zu lernen, haben wir das neue Gerät tagelang ausprobiert. Alles nicht so easy! Aber jetzt ist es super. Meine Erfahrungen möchte ich der Mutti-Gemeinde mitteilen.
Das schöne Kochfeld sieht aus wie ein Ceramik-Kochfeld. Aber die Technik ist total anders. Die Hitze zum Kochen und Braten entsteht nämlich im Topfboden. Die Wand vom Topf wird auch sehr warm, sogar sehr heiß bei hoher Temperatur. Das funktioniert so:
Mit Magnetfeld wird Wärme erzeugt
Das gesamte Kochfeld besteht aus Glaskeramik. Auf dem großen Feld sind verschiedene Kochzonen markiert. Unter diesen Feldern liegen die schmalen Induktionsspulen aus Kupferdraht. Wird eine Kochzone eingeschaltet, passiert folgendes: durch die Kupferspulen fließt Strom und damit entsteht ein elektromagnetisches Feld. Der Kochtopf (oder Pfanne) mit magnetischem Boden reagiert sofort, weil der Boden die Energie des Magnetfeldes in Wärme umwandelt.
Das funktioniert aber nur mit induktionsfähigen Töpfen und Pfannen! Wenn der Boden von Topf oder Pfanne keinen magnetischen Boden hat, sind Kochen und Braten nicht möglich. Sobald der Topf von der Kochplatte genommen wird, schaltet der Strom wieder ab. Die Hitze verschwindet also sofort, aber Topf oder Pfanne selbst bleiben noch länger warm, auch wenn die Kochzone ausgeschaltet ist. Die Kochzone selbst ist dann nur leicht warm. Übergelaufene Milch oder Soßen brennen nicht fest ein, im schlimmsten Fall ein bisschen. Und das lässt sich mit einem Accopad problemlos abwischen.
Vorteile beim Kochen
Beim Kochfeld mit Induktion lässt sich die Hitze sehr fein regulieren. Der Induktionsherd meiner Mutter hat 18 Stufen. Angezeigt werden die Stufen 1 bis 9 als Zahl und außerdem jede Zahl mit einem Punkt, das ist jeweils eine halbe Stufe höher.
Auch die versenkbaren Schalter sind toll, aber die gibt es auch bei anderen Herdmodellen. Die Uhr hat eine Alarmfunktion, die stellt meine Mutter auf die Uhrzeit ein, wann sie ihre Medikamente einnehmen will. Natürlich gibt es viele Funktionen an dem Herd, z. B. eine Kindersicherung oder die Powerstufe, die wir noch nicht so richtig studiert haben. Was meine Mutter braucht, hat sie gelernt. Am liebsten würde sie noch einen Kurs in der Volkshochschule besuchen. Aber den hat sie noch nicht gefunden.
Auf jeden Fall muss man das Kochfeld mit Induktion richtig gut kennenlernen. Man muss es auch gut pflegen, damit keine Kratzer entstehen. Wenn alle Kochzonen abgeschaltet sind und kein rotes Lämpchen mehr leuchtet, legt meine Mutter ein großes Mikrofasertuch auf die Glasfläche, damit es gut geschützt ist.
Tipp
Für einen Induktionsherd braucht man Kochtöpfe und Pfannen, die einen Eisenkern im Boden haben. Auch alte Kochtöpfe und Pfannen kann man benutzen (z. B. aus Gusseisen oder Edelstahl).
Um das zu prüfen, nimmt man einen Magneten. Bleibt der am Topfboden festhängen, kann man alte Töpfe und Pfannen benutzen. Allerdings sind sie nicht ganz so gut, wie Töpfe und Pfannen, die speziell für Induktion hergestellt werden. Die haben am Boden und auf der Verpackung das Symbol für Induktion: ein Quadrat mit 3 oder 5 Spulen.
Meine Platten sind nicht sofort erkaltet, wenn ich den Herd abstelle, da ist schon etwas Vorsicht geboten.
Wer seine Töpfe nicht entsorgen mag, kann sich auch mittels eines Magnetbodens weiterhin daran erfreuen: Teure Töpfe werden mittels kleiner Hilfsmittel induktionsfähig.
Zu meinem vorherigen Glaskeramikfeld sehe ich keinen großen Unterschied, denn die vielen Stufen des Induktionsherdes bringen - genauer betrachtet - auch nicht mehr oder bessere Leistung als die des Glaskeramikfeldes.
Ich persönlich kann nicht sagen, dass Kochen mit Induktion der Burner ist - wer kochen kann und gerne kocht, bevorzugt sowieso Gas und das ist meine nächste Überlegung............
Das Kochfeld ist genau so zu behandeln wie ein Glaskeramikfeld, die gleichen Reiniger sind zu verwenden und Schmutz löst sich gut. Kratzer entstehen so gut wie nie und von daher sieht es bei entsprechender täglicher Pflege immer sauber aus.
Ein Tuch würde ich niemals auf das Feld legen. Zum einen ist es nicht nötig und zum anderen ein guter Brandherd.
Was waren die Tipps?
Was mich am Induktionsfeld unglaublich stört:
Während des Kochvorgangs gehe ich immer mal mit dem Lappen über die Flächen und zack: Alles aus! Oder eine Fläche wird benutzt und ich stelle schon mal einen Teller auf den leeren Platz: Piep Piep Piep.......ne sorry: Das brauche ich alles nicht noch einmal. Ich bin kein großer Induktionsfan und arbeite auf Gas hin.........